Biografie

Sönke Düwer (* 1967 in Hamburg) ist Komponist, Produzent, Labelbetreiber und vor allem Schlagzeuger, eine Tätigkeitsbezeichnung, die im Falle Düwers den Beruf des Musiklehrers nahtlos mit einschließt.
Zu den wichtigsten Stationen seiner beruflichen Laufbahn gehört sicherlich seine neueste Filmmusik, der Soundtrack zum viel beachteten internationalen Dokumentarfilms The Noise Of Cairo (Regie: Heiko Lange, 2012); Filmmusik schrieb er aber auch für verschiedene Kurzfilme für die Sesamstraße (NDR) und verschiedene Kurzfilme junger Regisseure. Düwer hat und war 2006 an der Produktion des Erfolgsalbums Ma’at Mama der US-Spokenword-Ikone Ursula Rucker beteiligt. Sowohl im traditionellen wie im elektronischen Instrumentarium ist Sönke Düwer vor allem auch in seinen viel beachteten eigenen Bandprojekten tätig. Aber auch Werbespotmusik für Kino und TV gehört zu seinem vielseitigen Können (z.B. Gala, Für Sie, DRK).

Als 12-Jähriger beginnt Sönke Düwer in einer Rockband Schlagzeug zu spielen, entdeckt bald Funk und Jazz und arbeitet bereits seit seinem 16. Lebensjahr als Schlagzeuglehrer. Mit 20 Jahren tut er das zum ersten Mal professionell, als Schlagzeuglehrer und Bandcoach bei „Lass 1000 Steine rollen“, einem Projekt für drogengefährdete Jugendliche in Hamburg. Seit 1995 unterrichtet Düwer an verschiedenen Musikschulen und gründet 2008 die Schlagzeugschule Rahlstedt. Seit 2012 arbeitet er mit Jugendlichen an einer staatlichen Stadtteilschule in Hamburg im Bereich Hip Hop und Musikproduktion.

Seine eigene musikalische Ausbildung führt ihn 1991 über ein Studium an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater zur Hochschule der Künste HdK nach Berlin (heute Jazzinstitut Berlin). Bis 1995 studiert Düwer hier Schlagzeug, Klavier und Komposition mit Fachrichtung Jazz (DML) bei namhaften Musikern wie dem Vibraphonisten David Friedman (Wayne Shorter, Bobby McFerrin) und Drummer Jerry Granelli (Ralph Towner, Gary Peacock) und sammelt Erfahrungen in Workshops von u.a. Drummer Peter Erskine (Weather Report, Marc Johnson), Schlagwerker Hans Ulrich (Staatsoper Berliner), Bassist Anthony Cox (Stan Getz, Dewey Redman) und Pianist Richie Beirach (Chet Baker, John Scofield). Für eine CD des Studienbereichs arbeitet Düwer mit dem renommierten Produzenten Lee Townsend (Dave Holland, Joey Baron u.v.a.) zusammen und spielt in den großen Ensembles von Alexander von Schlippenbach (Globe Unity Orchestra) und Mathias Rüegg (Vienna Art Orchestra).

Bereits ’94 holt Sönke Düwer mit der Band Welcome To The Maze den 1. Preis des Berliner Senatswettbewerbs und arbeitet mit seinen weiteren Projekten Groove Galaxi und Energie Du Verre eng mit dem legendären Mojo Club in Hamburg zusammen.
Mehr als 400 Konzerte hat Düwer seither in Polen, Holland, Österreich, der Schweiz , England und Deutschland gespielt – u.a. als Support für Stars wie George Benson, Pat Metheny und Defunkt . Er ist bei internationalen Jazzfestivals in Leverkusen, St. Gallen, der Jazz Baltica und Elbjazz und in namhaften deutschen Clubs wie dem A-Trane (Berlin) und dem Stadtgarten (Köln) aufgetreten.

Das Bandprojekt Ensemble Du Verre etwa ist Düwers musikalisches Zentralorgan. Mit dem dritten Album Sanctuary For Animals, das dem Schlagwort der „new conception of jazz“ eine neue Dimension hinzufügt, gewinnt er 2008 den Preis der deutschen Schallplattenkritik und ruft er sein eigenes Label Batterie ins Leben. Schon 2004 mit dem Debut-Album des Ensembles facing, transparent geht er mit Bugge Wesseltoft auf gemeinsame Deutschlandtour.

Nach wie vor erweitert Sönke Düwer seine Kompetenzen in jedwede Richtung, etwa durch die Beschäftigung mit afrikanischer Percussion, Gitarre und Bass aber vor allem auch mit elektronischen Produktionsmitteln, wie Sampling und Sythese.

2010 schreibt und produziert Düwer mit Sängerin Ute Lorenzen das Album ihres Singer- Songwriter-Projekts Eden (A Home For You) im labeleigenen Studio und veröffentlicht 2011 das fünfte Ensemble-Du-Verre-Album The Contemporary Cowboy. 

Unter dem Pseudonym A Green Meadow tritt Düwer mit einem reinen Elektronik-Set solo auf und hat einen Remixauftrag vom international renommierten Club- und Elektroniklabel Compost produziert.

2016 veröffentlicht Düwer das Ensemble-Du-Verre-Album Rooms, dass vom WDR zum Album der Woche gekürt wird. Im selben Jahr wird er nominiert für den Bremer Jazzpreis.

Das Album Jet-Black Notebook folgte im Sommer 2019. 

Sönke Düwer

Musikpädagoge im Drumstudio Hamburg